Gestern, Heute, Morgen –
Zurück in die Zukunft

1867

1. Oktober 1867: Die Geburtsstunde der Königlich-Preußischen Eisenbahnwerkstatt Berlin II. Damals führte die Königliche Ostbahn über Königsberg in Ostpreußen bis zur russischen Grenze nach Eydtkuhnen – hier auf dem heutigen RAW-Gelände wurden die Lokomotiven, Personenwagen und Güterwaggons über viele Jahre hinweg instandgehalten.

1882

Die Stadtbahn hält Einzug in Berlin: Nach der Eröffnung finden im ältesten Betrieb in Berlin-Friedrichshain über 1.200 Menschen Arbeit.

1919

Ein neuer Name: Nach Ende der Novemberrevolution 1919 erhält das Areal mit der Bildung der Deutschen Reichseisenbahnen den charakteristischen Namen „Reichsbahnausbesserungswerk“ – kurz RAW – der sich bis heute hält. Fast 50 Jahre später wird das Werk 1967 zum 100-jährigen Jubiläum umbenannt in „RAW Franz Stenzer“, in Gedenken an den während der NS-Zeit ermordeten bayerischen Kommunisten.

1991

Ruhepause: Auf Grund der gestiegenen Reparatur- und Wartungskapazitäten im wiedervereinigten Deutschland wurde das Werk ab 1991 bis 1995 schrittweise stillgelegt.

1995

Neben der von der Bahntochter „Talgo“ ab 1995 zur Wartung und Instandsetzung von Zügen genutzten Farbgebungshalle halten 1999 erstmals Künstler:innen Einzug auf dem Areal. Ihr Ziel: einen Freiraum zur soziokulturellen Nutzung mitten in der Metropole schaffen. Hier sollte sich Selbstverwirklichung mit solidarischem Handeln verbinden.

2001

Die Deutsche Bahn entscheidet sich zur Veräußerung stillgelegter Bahnliegenschaften. Hierzu gehört auch das RAW Grundstück. 2007 wird das Areal dann an eine deutsch – isländische Investorengemeinschaft verkauft. Erste Maßnahmen werden vorgenommen und verschiedene Bereiche nach und nach vermietet. Kunst und Kultur bleiben ein integraler Bestandteil des Geländes.

2014

Mit der „Neuen Heimat“ lockt ein Street-Food-Market zahlreiche Besucher auf das RAW.OST. Aus Brandschutzgründen muss die „Neue Heimat“ jedoch nach kurzer Zeit wieder schließen. Auch der Nachfolger, der das Konzept übernimmt, muss schließlich den Betrieb einstellen.

2015

Das Areal wird aufgeteilt und der westliche Teil des Grundstücks wird an die Kurth-Gruppe verkauft. Kurze Zeit später erwirbt die International Campus den östlichen Teil mit dem Ziel der Errichtung von Studierendenwohnungen. Der mittlere, kleinste Bereich des Grundstücks wird an eine Berliner Gesellschaft übertragen.

2018

Zur perspektivischen Entwicklung des RAW-Geländes initiierte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg 2018 das so genannte „RAW Dialogverfahren“ und beauftragte Urban Catalyst mit der Durchführung. In insgesamt drei „Dialogwerkstätten“ wird unter anderem festgelegt, dass auf dem gesamten RAW Areal keine Wohnungen geschaffen werden sollen. Dies ist auch der Grund, dass sich International Campus weitere Partner für eine gewerblich-orientierte Nutzung des RAW.OST sucht.

2021

Auf dem RAW-Ost Areal entstehen erste nachbarschaftlich, gemeinwohlorientierte Zwischennutzungen. Das Gelände öffnet sich für Anwohner:innen und Bürger:innen mit Projekten, die auch in das langfristige Entwicklungskonzept integriert werden sollen. Ab 2023 Umsetzung des Konzepts.